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Initiative „Made in Europe“ der Bundesregierung

Die Bundesregierung kündigt einen „Made in Europe Bonus“ an, um der asiatischen Konkurrenz bei Photovoltaik zu begegnen. Bei Wärme aus der Sonne sind wir bereits von asiatischen Importen unabhängig, doch der Markt ist rückläufig. Um die technologische Unabhängigkeit zu bewahren, braucht es dringend eine Solaroffensive für Wärme.

Über 70 Prozent aller Sonnenkollektoren kommen in Österreich aus heimischer Produktion. Das gilt auch für andere Komponenten, die gesamte Wertschöpfung bei Solarheizungen liegt bei 75 Prozent. „Bei 10.000 Euro Investition bleiben 7.500 Euro im Land, das schafft Arbeitsplätze und stärkt die heimische Wirtschaft“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. Diese Stärke gilt es gegen die ausländische Konkurrenz zu halten, daher braucht es eine Offensive für Solarwärme. Das bedeutet einerseits eine zügige Umsetzung der im Mai in Kraft getretenen EU-Solarverpflichtung in den Bauordnungen der Bundesländer, andererseits den raschen Start eines attraktiven neuen Förderprogramms für Solare Großanlagen für Industrie und Fernwärme.

Solarwärme-Potenziale weitgehend ungenutzt
Weniger als zwei Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser und Raumwärme in Österreich wird mit der Sonne gedeckt. Dabei liegt das kurzfristige Solarpotenzial bis 2030 beim doppelten der derzeitigen Gesamtleistung von über 3.000 Megawatt Wärme, die 4,5 Millionen Quadratmeter Kollektoren entspricht. „Das Ziel ist ein Quadratmeter Solarfläche pro Einwohner“, so Hackstock. Das Land Vorarlberg hat 85 Prozent dieses Ziels bereits erreicht, Tirol liegt bei 75 Prozent. Die Nachzügler sind Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Dabei holen Solarheizungen pro Quadratmeter dreimal so viel Energie vom Dach wie Photovoltaik, aus derselben Fläche lässt sich die dreifache Energiemenge gewinnen. Die Initiative „Made in Europe“ der Bundesregierung sollte daher dringend um konkrete Maßnahmen für die solare Wärmeversorgung erweitert werden.

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